Azoren Hoch drei Part II

Logbucheintrag # 2 Sao Miguel Weißt du nicht, dass es keinen Abstand gibt außer demjenigen, den die Seele in der Vorstellung nicht überwindet. (Khalil Gibran) Am Dienstag ging es um 9 Uhr los. Das Wetter war vielversprechend, die Sonne schien und die Natur glänzte in allen nur vorstellbaren Grüntönen, das Wasser glitzerte in unterschiedlichsten Blautönen. Es war ein Fest für die Augen. Das Grün der Weiden, das Pink der Blumen, das Blau des Himmels, des Meeres und das Weiß der Wolken. Die Sonne tauchte die Landschaft in ein Bild voller satter Farben. Nach dem Frühstück ging es direkt zum Lago do Fogo, 900 m nach oben, ein toller Ausblick und einer der bezaubernsten Kraterseen von Sao Miguel. Richtung Nordküste ging die Fahrt weiter entlang der zerklüfteten Küste, wo die Wellen gegen die Felsen brechen und die Gischt weit in den Himmel spritzt. Die Schaumkronen treiben am Meer und die kurvige Küstenstraße gewährt immer wieder neue Ein- und Ausblicke auf die Insel. Unser Ziel war die Gorreana Teefabrik, wo wir weitere Infos zum Teeanbau auf den Azoren erhalten sollten. Die Azoren, als einziges Gebiet in Europa an dem Tee wächst, neben Orangen, Ananas und Bananen. Der Tee zeichnet sich durch seinen milden und weichen Geschmack aus und wird weltweit exportiert. Nach dieser spannenden und überraschenden Entdeckung machten wir uns auf den Weg nach Furnas dort wo die heilenden und dampfenden Quellen zu Hause sind. Dort wo das kochende Wasser aus der Erde quillt und man den vulkanischen Ursprung erahnen kann. Am See von Furnas wurde unser Mittagessen gehoben, dass seit den Morgenstunden schon in einem Erdloch von heißen Dämpfen gegarrt worden ist. Nach dem Verkosten des „Cozido“ , gedämpftes Fleisch, Blutwurst, Süßkartoffel, Karotten und Kraut, ging es weiter nach Terra Nostra, einem beeindruckenden Botanischen Garten der von dem amerikanischen Konsul Thomas Hickling im Jahre 1780 auf damals sumpfigen Gebiet errichtet worden ist. Das ehemalige „Yankee Hall“ bepflanzte er mit Bäumen aus seiner Heimat, die zu dieser Zeit noch als Exoten in Europa galten. Nach und nach wurde der Park erweitert und jeder Besitzer und jede Generation fügte noch etwas hinzu. Heute sieht man riesige Kamelien, Farne, jahrhunderte alte knorrige Bäume und riecht den Duft von exotischen Düften und Blumen. Nach dem Besuch des Botanischen Gartens der ein Muss für jeden Garten- und Naturfreund ist ging es mit einem kleinen Abstecher noch nach Vila Franco do Campo wo man die besten Queijadas der Insel bekommt. Probieren und Genießen gehört natürlich dazu. Man war nicht auf Sao Miguel wenn man nicht dieses köstlichen Küchlein probiert hat.