DAUMEN YOGA für dein Gehirn

DAUMEN YOGA FÜR DAS GEHIRN

Yoshiya Hasegawa

Buchbesprechung by Daniela Adler

Ich glaube an keine Zufälle im Leben. Das Leben hat einen Plan. Die Frage ist, ob du dich auf gewisse Themen einlässt oder nicht. Im Herbst 2019 habe ich aus beruflichen Gründen Helga Rohra kennengelernt. Helga ist eine ganz spezielle Frau. Sie ist aktiv, bereist die ganze Welt und hält Vorträge. Vorträge, die einen berühren und zum Nachdenken bringen. Sie redet nicht von einem Thema, dass sie interessiert und erfüllt. Sie erzählt von einem Thema, das sie betrifft, ihre persönliche Geschichte. Denn sie ist seit mehr als 10 Jahren an Demenz erkrankt – Lewy-Body Demenz. Irreversibel. Und dennoch – sie macht Mut und zeigt, was alles möglich ist, auch mit dieser schweren Diagnose. Seit diesem Tag in Feldbach sind wir täglich in Kontakt. Ein paar Wochen später haben wir uns in Salzburg bei einem Kongress wiedergetroffen. An diesem sonnigen Herbsttag waren viele Menschen im Saal, die sich alle für das Thema Demenz interessierten. Wir haben viel diskutiert, wie man trotz Erkrankung seine Lebensfreude und Passion behält. Wie kommt es überhaupt zu dieser Krankheit? Kann man etwas dagegen tun?

Helga hat mich inspiriert sich näher mit dem Thema zu beschäftigen. Und so hab ich das Buch entdeckt. Nein, eigentlich wurde es mir geschenkt. Von einem Mann, den ich nicht kannte und noch immer nicht weiß wie er heißt. Wir haben kurz gesprochen. Als er ging, drückte er mir dieses Buch in die Hand: Daumen Yoga für das Gehirn. Das war mir neu. Doch ich war sehr daran interessiert, denn ich bin ja leidenschaftliche Yogini, auch Yogatrainerin und weiß, was Bewegung und der achtsame Umgang mit sich selbst bewirkt. Aber Daumen Yoga? Mmmhhh …

Ich hab nachgedacht. Wozu braucht man eigentlich den Daumen? Ohne Daumen kann man lediglich einfache Bewegungen wie „Greifen“ ausführen. Selbst das Aufsetzen der Brille wird schwierig oder z.B. Knöpfe schließen, den Zündschlüssel beim Auto drehen, Salz in die Finger nehmen, einen Akupunkturpunkt auf der Hand drücken oder Volleyball spielen oder Bowling … unmöglich.

Unser Daumen, ein Multitalent:

fassen – schneiden – binden – stecken – biegen – drehen

Der Daumen erleichtert nicht nur den Alltag, die Entwicklung der Finger und die Entwicklung des Gehirns greifen ineinander.

Dr. Yoshiya Hasegawa ist einer der führenden Neurologen Japans und hat schon viele Demenzpatienten untersucht. Und dabei auch die Beziehungen zwischen den Fingern und dem Gehirn erforscht. Er stellt die These auf, wenn man den Daumen bewegt, wird das Gehirn stimuliert, es wird aktiviert und verjüngt sich.

Bewegung ist Leben. Bewegung ist ein Privileg.

Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass Bewegung Senilität verhindert und das Fortschreiten der Demenz verzögern kann. Aus ärztlicher Sicht wäre es ideal, es sich zur Gewohnheit zu machen, täglich etwa eine Stunde zu trainieren. Vor allem in den Fingerspitzen befinden sich zahlreiche Nervenzellen, die mit dem Gehirn verbunden sind. Man kann mit Fingerübungen einen großen Bereich des Gehirns stimulieren, soviel steht fest. Jedoch ein wahllos hin und her bewegen der Finger reicht nicht aus. Das wird im Buch eindrucksvoll beschrieben.

Dr. Hasegawa hat nach jahrelangem Forschen die Methode der Daumenstimulation entwickelt, die Anwendung wissenschaftlich begleitet und dokumentiert. Die Daumenstimulation zur Aktivierung und Verjüngung des Gehirns hat hauptsächlich neun Wirkungen:

  1. Vorbeugung von Demenz
  2. Ein langes und gesundes Leben
  3. Steigerung der Willenskraft und der Motivation
  4. Ärger und Ungeduld verschwinden
  5. Besseres Gedächtnis
  6. Guter Schlaf
  7. Kälteempfindlichkeit verschwindet
  8. Verbesserte motorische Funktionen im Alltag
  9. Stabilisierung des Blutdrucks

Die Übungen zur Daumenstimulation, die in diesem Buch beschrieben werden, führen zur Aktivierung des Gehirns. Empfohlen wird täglich zu üben, immer wieder, wenn du daran denkst. Und als ich so lese, verstehe ich auch warum Daumen Yoga! Weil man alle 9 beschriebenen Übungen nicht einfach hastig zwischendurch erledigen soll, sondern bewusst, achtsam und mit der nötigen yogischen Freude und Leichtigkeit 😉

Wenn man diese Praxis regelmäßig ausführt, kann man damit rechnen, dass diese Wirkungen alle eintreten – wie wundervoll ist das. Hasegawa animiert und fordert auf, die Daumen bewusst zu bewegen, dem motorischen und dem somatosensorischen Cortex frische Impulse zu geben, um das Gehirn zu verjüngen.

Dem Gehirn immer wieder neue Impulse geben. Wie?

Durch starke Gefühle, die den Geist anregen; durch Motivation, die altbekannten Gewohnheiten zu überdenken, den vielzitierten Perspektivenwechsel und durch Neugier, etwas Neues auszuprobieren. Das alles scheint dazu zu führen, dass das Gehirn gesund bleibt. Es wird geraten, seinen Lebensstil zu überdenken. Wie lebst du? Empfindest du Freude bei den Dingen, die du tust?

Integriere Achtsamkeit in dein Leben. Schaffe Erinnerungen, die in dir Emotionen auslösen und wo dein Herz voll und ganz dabei ist. Bleib aktiv und bewege dich, der Bewegung willens, nicht weil du musst. Der Moment der Berührung ist entscheidend. Dinge berühren, halten, greifen – indem wir uns dieses Gefühl deutlich bewusst machen, wird der Frontallappen, die Quelle der Motivation, stimuliert. Wenn wir jede einzelne Aktivität, die uns in unserem täglichen Leben begleitet, von Neuem betrachten, beginnt sich das Gehirn zu verändern. Schließ deine Augen und berühre, wie das Material beschaffen ist. Erlaube es dir, jeden Tag zu einem Quell der Kreativität und zu einem Ort der Entdeckungen zu machen. Es gibt so im Alltag genug Gelegenheiten, das Gehirn zu stimulieren.

Die Amygdala in deinem Gehirn steuert die Fülle der Emotionen. Sie hat die Aufgabe, angenehme oder unangenehme Empfindungen, Vorlieben und Abneigungen zu beurteilen, Interesse, Gefühl und Motivation zu steuern. Und dafür mag ich Kapitel vier des Buches sehr. Es beschreibt eben die elf Gewohnheiten, die zu vermeiden sind, um ein gesundes Gehirn zu bekommen.

Helga Rohra

Das Kapitel ausführlich wiederzugeben erspar ich mir jetzt, denn wenn du neugierig bist … lies das Buch.

Demenz ist aus Gründen in mein Leben gekommen, davon bin ich fest überzeugt. Aber nur, damit ich all jenen, die sich dafür interessieren, solche Infos weitergeben kann – für ein Leben in Freude und Achtsamkeit.

Diesen Blog widme ich meiner liebgewonnenen Freundin Prof. Helga Rohra – mögen wir noch viele Momente in Leichtigkeit erleben.

Let’s do it- trotzDEM! (© Rohra)

HELGA ROHRA: Autorin – Demenzaktivistin – Speakerin – EU Award – Smart Hero Award – Life Change Award

Mehr Infos zu Helga Rohra

DAUMEN YOGA für das GEHIRN


Daniela Adler

DANIELA ADLER

Regionalentwicklerin, Yogatrainerin und Alphalauf-Coach

Daniela studierte Betriebswirtin, Mutter eines 16-jährigen wundervollen Sohnes, lebt und arbeitet im schönen Steirischen Vulkanland in der Südoststeiermark.
Ein Satz der mich im Leben begleitet: „Wer du bist, was du bist und wer du werden willst, entscheidest nur du. Jeden Tag ein wenig mehr “


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fotocredits to Helga Rohra, Canva und Daniela Adler